Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Handlungsfelder

Für die nutzungsorientierte Förderung und Unterstützung der Sport- und Freizeitschifffahrt auf Deutschlands Bundeswasserstraßen wurden fünf Handlungsfelder identifiziert, die den Orientierungsrahmen für die Entwicklung der notwendigen Maßnahmen bilden: Infrastruktur, Digitalisierung, Schifffahrt, Umwelt sowie Kommunikation und Kooperation.

Infrastruktur

Der Bund hat sich das Ziel gesetzt eine moderne und zukunftsfähige Infrastruktur an den Wasserstraßen herzustellen. Die Modernisierung der Infrastruktur orientiert sich dabei stets an den Bedürfnissen aller Nutzer und ist eine wesentliche Voraussetzung für eine positive Weiterentwicklung der Sport- und Freizeitschifffahrt. Um dies zu gewährleisten, wird eine effiziente Koordination von Bau- und Erhaltungsmaßnahmen, ein optimierter Einsatz von vorhandenen Ressourcen sowie ein zunehmender Einsatz von technischen und digitalen Hilfsmitteln bezüglich des Planen und Bauens benötigt. Darüber hinaus wird ein transparentes Vorgehen zur Priorisierung von Infrastrukturmaßnahmen im Einklang mit dem Kernnetz erarbeitet. Diese und weitere wichtige Belange in Hinblick auf die Wasserstraßeninfrastruktur sollen unter diesem Handlungsfeld im Masterplan Freizeitschifffahrt behandelt werden.

Schifffahrt

Der Schiffsverkehr der Zukunft ist umweltschonend, vernetzt und orientiert sich an den Zielen zeitgemäßer Mobilitätsysteme. Dies wird zum einen durch die Bereitstellung unterschiedlicher Serviceangebote für die Sport- und Freizeitschifffahrt erreicht, zum anderen durch die Optimierung von Prozessen an baulichen Anlagen und dem Schiffsverkehr. Darüber hinaus wird die Entwicklung und Implementierung von alternativen Antrieben und Schiffsgefäßen gefördert, um bisher ungenutztes Potenzial der Wasserwege zu heben. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den geplanten Maßnahmen für eine umweltfreundlichere und wettbewerbsfähige Flotte im Rahmen des Masterplans Binnenschifffahrt, um ein abgestimmtes, zielführendes Vorgehen hin zu einer modernen Schifffahrt in Deutschland zu erreichen.

Digitalisierung

Die Chancen der Digitalisierung bieten eine Vielzahl von Potenzialen, die umfassend für die Freizeitschifffahrt genutzt werden können. Besonders die digitale Vernetzung ermöglicht nicht nur das Erschließen einer größeren digitalen Angebotsvielfalt auf dem Wasser, sondern auch völlig neue Ansätze bei der Bereitstellung von Dienstleistungen für die Freizeitschifffahrt. Die entstehenden Möglichkeiten eines intelligenten Datenaustausches zwischen Nutzern, Wasserfahrzeugen und der sie umgebenden Infrastruktur werden durch die Einrichtung von Testfeldern und anderen Pilotprojekten erprobt. Zudem gewinnt der Ausbau einer flächendeckenden Netzabdeckung für die Entwicklung nutzerorientierter Innovationen zusätzlich an Bedeutung.

Umwelt

Zentrales Ziel des Bundes ist es, die ökologischen Potenziale der Bundeswasserstraßen zu nutzen und Natur-, Umwelt- sowie Klimaschutzprojekte voranzutreiben. Um die Lebensräume an Wasserstraßen im Einklang mit der schifffahrtlichen Nutzung entwickeln zu können, werden Synergien zwischen Freizeitschifffahrt sowie Naturschutz identifiziert und zu integrierten Entwicklungskonzepten vereinigt. Maßgeblich für die Erstellung der Masterplan Freizeitschifffahrt, sind die Integration Umweltbelange des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland sowie der EG-Wasserrahmenrichtlinie. Nicht zuletzt werden nachhaltige, ressourcenschonende Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen an Wasserstraßen gefördert, um die Vielfalt und Lebendigkeit naturnaher Fluss- und Auenlandschaften für Erholungssuchende, Naturfreunde sowie Wassersportler zu erhöhen.

Kommunikation und Kooperation

Die Förderung der Freizeitschifffahrt wird durch zukunftsfähige Wasserstraßen gesichert und durch eine nachhaltige und ganzheitliche Strategie mit regionalen, nutzernahen Entwicklungskonzepten optimiert. Die dafür notwendige Beteiligung bei der Realisierung des Masterplan Freizeitschifffahrt erfolgt ganzheitlich und enthält ein umfassendes Kommunikations- und Partizipationskonzept. Interessierte Akteure auf Bundes-, Landes- und lokaler Ebene werden durch konkrete Informations- und Beteiligungsangebote einbezogen, wodurch nützliche Synergieeffekte entstehen können. Darüber hinaus verbessert die frühzeitige Kommunikation der bestehenden Rahmenbedingungen in den Handlungsfeldern die Koordination zwischen den verschiedenen Interessengruppen, was den Aufbau von strategischen Partnerschaften und Kooperationen erleichtert. Dies fördert ein positives Umfeld, das für einen erfolgreichen Umsetzungsprozess entscheidend ist.